Gerten
Verschiedene Gerten:
unterschiedliche Längen,
teils mit Klatsche, teils mit Cracker
Den Stöcken sehr ähnlich sind die Gerten, die vorwiegend aus dem Reitsport und der Tierdressur stammen und auch als "Reitstock" bezeichnet wurden.
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Die Gerte ist im Grunde ein dünner, flexibler Stock, der an einem Ende durch einen Griff und am anderen durch eine Ausarbeitung wie z.B. einen Schlag oder eine Klatsche erweitert wird. Die meisten Gerten bestehen aus einem mit Leder oder Kunstfaser ummantelten Kern aus Fieberglas, Edelstahl oder Holz, manchmal auch aus einem unummantelten Stock.
An der Spitze sitzt entweder der Schlag, eine dünne Schnur bzw. ein immer schmaler werdender Auslauf des Ummantelungsmaterials oder eine flächige Klatsche aus Leder oder Kunststoff, die Als Schlaufe, einzelnes Blatt oder auch mehrlagig ausgearbeitet sein kann und meist aus Leder, Gummi oder härterem Kunststoff besteht. Während der Schlag ein scharfes Zischen in der Luft verursacht ist das von Klatschen verursachte Geräusch tiefer und lauter. Beim auftreffen verursacht der Schlag starke spuren, oft "ckrackt" er auch die Haut, verursacht also Platzwunden. Die Klatsche dagegen wirkt wesentlich milder, quittiert das Auftreffen aber mit einem lauten Klatsch. Ob ein Knoten am Ende Bestandteil einer Gerte sein kann oder eher für die Zuordnung als Stock spricht ist strittig.
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Im Reitsport findet man in der Regel Gerten zwischen 60 und 75 cm (Springgerten), Gerten zwischen 90 und 130 cm (Dressurgerten) und die bis zu 2 m langen Touchiergerten. Im BDSM-Bereich sind die langen Gerten meist unpraktisch, hier greift man auf Gerten mit weniger als 1 m zurück, oft begegnen einem sogar Exemplare die deutlich unter den im Reitsport gebräuchlichen Längen bleiben denn 35 bis 50 cm sind bei wenig Platz oder nahem Spiel oft besser zu handhaben als eine längere Gerte.
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Auch wenn die gefährlicher aussehen, lange Gerten sind nicht heftiger als kurze, solange man den Schwung nicht voll ausnutzt ist die kleine Gerte durch höhere Steife bei selber Materialstärke oft heftiger.
Abgrenzung zum Stock:
Die Gerte ist in der Regel ein weiterverarbeiteter, flexibler Stock, die Grenzen zwischen beiden können fließend sein.
Kriterien zur Abgrenzung
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Bearbeitungsgrad (roh/ wenig bearbeitet = Stock, aufwändig ummantelt/ bearbeitet = Gerte)
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Ausarbeitung der Spitze (keine oder sehr wenig = Stock, ausgeprägt durch Klatsche, Cracker usw. = Gerte)
Eine zu hohe Steifigkeit gilt oft als ein Ausschlusskriterium für die Gerte (die per offizieller Definition als flexibel deklariert wird)
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Abgrenzung zum Paddel/ der Klatsche:
Gerten mit einer Klatsche am Ende sind oft schwer von reinen Klatschen zu unterscheiden.
Im Grunde erfolgt die Abgrenzung hier nach dem optischen und flächenmäßigen Verhältnis zwischen Schaft und Klatsche
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Schaft (langer Schaft = Gerte, kein/ kurzer Schaft = Paddel/ Klatsche)
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Größe der Klatsche (keine / nicht Optikbeherrschend = Gerte, groß/ optikbeherrschend = Paddel/ Klatsche)
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